
Am Anfang wußte man in Frankreich nicht genau, wo man es unterbringen sollte: das 1958 neugeschaffene Verfassungsgericht.
"Wir durften nicht in den Gebäuden der Nationalversammlung tagen, auch nicht im Palais de Justice, auch nicht im Conseil d'Etat. Wir konnten auch keinen Platz in einem der Gebäude des Elysee-Palastes finden..." klagte der erste Gerichtspräsident Noel.
Das Problem scheint einer befriedigenden Lösung zugeführt wurden zu sein.
Das Verfassungsgericht tagt im Palais Royal, die Sitzungen finden im "sehr femininen Dekor" des ehemaligen Arbeitszimmers der Prinzessin Clotilde von Savoyen statt. Da ich mich nächste Woche im Gebäude einfinden werde, habe ich mich ein wenig zu den Örtlichkeiten umgeschaut: Das Esszimmer mit Sèvres-Porzellan in den Farben des Conseil constitutionnel versprüht auch alles andere als Mensa-Charme. Ob Karlsruher Transparenz da mithalten kann?