Springers B.Z. aus Berlin bringt mal wieder altbekannte Fakten zu Papier. Heute: Frank Glasers farbiges Glasfenster von 1968 am großen Lesesaal der Juristischen Fakultät der HU-Berlin. Am Ende die Feststellung:
Staunend sah ich dieses Bild. Lenin gilt als der Erfinder des politischen Terrors im 20.?Jahrhundert. Sein Bild ist Symbol des Unrechts. Soll es dort hängen, wo Studenten lernen, was ein Rechtsstaat ist? [...]
Ein Lenin in der juristischen Fakultät oder ein Mao in einem Edel-Restaurant sind Geschmacklosigkeiten, die wir uns niemals erlauben dürften.
Ist das so? Oder verkennt der Autor die (
bei der Konkurrenz) verfügbare Information, das besagter Lenin gerade in diesem Saal selbst lernte und dementsprechend geehrt wurde? Muss es darauf ankommen? Und was ist mit Marx und Engels? Sind die beiden nicht wieder en vogue durch die "Krise" des Kapitalismus? Schließlich: Was sagt der Autor zu dem Schloßaufbau? Hatte Kaiser Wilhelm II. (langjähriger offizieller Bewohner des Hauses) eine "reine Weste" das man ihn sogar mit einem zum Teil staatsfinanzierten Wiederaufbau ehren sollte?
Wir werden sicherlich keine Antwort bekommen... oder Herr Schupelius?
Nachtrag: Höchstselbst habe ich meine gesamte Juristenausbildung in eben dieser Juristenbibliothek verbracht. Marx, Engels und Lenin wurden von mir nicht bewusst wahrgenommen. Obwohl, nun bin ich vielleicht unterbewusst infiltriert worden?